Ein höchst interessantes Konzept haben sich diese Schweizer da für ihr Tun ausgedacht, so viel steht fest. Doch zunächst das Wesentliche: ORSO ist das italienische Wort für „Bär“. Ein passender Name für eine Band, deren Musik in jedem Fall enorm kraftvoll und nach dem sprichwörtlichen „dicken Fell“ klingt, somit also dem namensgebenden Tier überaus gerecht wird.
Drei Gitarren, ein Bass, ein Schlagzeug, Gesang braucht es nicht – Instrumental-Post-Metal lautet die Devise und die Vorbilder braucht man nicht erst zu erraten und schon gar nicht extra zu erwähnen.
Fest steht: ORSO machen ihre Sache nicht einfach „nur“ gut, sondern geradezu umwerfend gut. Schwere Riffs gibt es (logisch!) haufenweise, geschmackvolles Melodiespiel ebenso. Auf Riffgeschrubbe nach dem Laut/leise-Prinzip wird verzichtet, so dass man es mit wirklich starken Songs zu tun hat, die von intelligent gesetzten Arrangements leben und die wirklich eine Geschichte zu erzählen scheinen.
Hier schließt sich der Kreis zum Konzept, welches ebenso seltsam, wie beinahe schon wieder genial anmutet. Es geht um Sandwiches! Jeder Song trägt den Titel eines ebensolchen („Sloppy Joe“, „Horseshoe“, „Fluffernutter“, etc.), das Cover zeigt die Nahaufnahme einer Scheibe Brot.
So sollen wohl die einzelnen Songs als in sich geschichtet (so wie ein Sandwich) wahrgenomme werden. Klingt abgefahren und komisch – ergibt aber dann irgendwie doch Sinn. Genial verrückt, diese Band!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Jens Kirsch