ORCHARDS aus Brighton konnten sich nicht entscheiden, welcher Laune sie nachgeben sollten: der nach Pop oder der nach vertracktem Math-Rock. Also haben sie alles in einen Pott geworfen. Man würde nicht meinen, wie gut das zusammengeht.
Sobald es anstrengend wird – und das passiert –, singt Sängerin Lucy einfach eine wahnsinnig eingängige Hookline in die Songs hinein und schwups, da ist er, der Ohrwurm. Dank ihrer dunklen Stimmfarbe bleiben die Stücke dennoch etwas Besonderes.
Der schönste Kontrast des Albums findet sich allerdings ganz am Ende: In „History“ poltert die Band ordentlich drauflos, nur um erneut von Lucy aufgefangen und liebevoll ins Traumland getragen zu werden.
Man muss schon Lust auf so ein schwurbeliges Durcheinander haben. Öde wird es mit ORCHARDS aber sicher nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Julia Brummert