ZIGURI

Onetwothreefour

Nachdem sich Günter Schickert, einer der noch weitestgehend unerschlossenen Schätze des deutschen Krautrocks der Siebziger, über dreißig Jahre Zeit gelassen hatte, um mit seinen Kollegen Dieter Kölsch und Udo Erdenreich unter dem Namen ZIGURI 2014 ein erstes selbstbetiteltes Album aufzunehmen, dauerte es bis zum Zweitwerk nicht ganz so lange.

Wie schon beim Erstling ist auch hier festzustellen, dass das Trio nicht den Anschein erweckt, als ob ein paar Alt-Hippies im Seniorenalter beim Tüterauchen die übliche verschnarchte Seventies-Trance-Psych-Nummer abziehen, um kosmische Weiten zu erreichen.

Ähnlich wie die späten KING CRIMSON spielen auch ZIGURI einen zwar improvisiert anmutenden, recht ausufernden Prog-Rock, der aber extrem kantig, düster und aggressiv daherkommt und erneut von Schickerts innovativer Gitarrenarbeit getragen wird.

Das klingt insgesamt mehr nach Bands wie TOOL und dem Alternative Rock der Neunziger als nach den drogenvernebelten Siebzigern, was bei Musikern im Alter von Schickert (der dieses Jahr 67 wurde) sicherlich nicht selbstverständlich ist.