Einen phantastischen Re-Release von diversen Werken der Japaner CROSSFIRE bieten uns Crazy Love Records aus der Nachbarschaft des Ox-Hauptquartiers aus Haan. Beäuge ich die puren Rockabilly/Psychobilly-Veröffentlichungen von diesem Label eher mit Misstrauen, was wohl auch daran liegt, da ich diese Szene aufgrund ihres Macho- und Prollverhaltens nicht besonders sympathisch finde, gibt es hin und wieder Schätzchen, die fernab dieser "Pure Billy-Mentality" stehen.
"One More Try" ist eines davon. Treibende Rhythmen, punkige Vocals, dennoch charmant melodisch und an Rockproduktionen erinnernd. Die kompletten Arrangements gleichen denen der 70er/80er.
Würde es nur solche Alben geben, steckte die Musikindustrie in keiner Krise. Eine knackige halbe Stunde, zehn Songs, kein Füller, so macht man Alben und ich hoffe für den Musikzirkus, dass sich derartige Qualität statt sinnloser Quantität à la 80-Minuten-CDs mit überflüssigen Demo-Outtakes, Liveaufnahmen und Hidden Tracks durchsetzen wird.
In erster Linie kommt natürlich der Punkabilly-Fan auf seine Kosten, da sich CROSSFIRE allerdings gekonnt 60s-Beat- und Pop/Rockarrangements bedienen, diese spritzig und mit einem Affentempo servieren, hin und wieder den Offbeat verwenden, um das Tempo noch einen Schuss nach vorne zu treiben und die vier Jungs unglaubliche musikalische Talente sind, ist dieses Album für jeden aufgeschlossenen Musikfan aus den Genres, Punk, Ska, Beat, Mod, und natürlich Billy ans Herz zu legen.
Bestnote! (28:42) (10/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Sebastian Walkenhorst
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Simon Brunner