Das hört sich schon nach einer relativ großen Menschenmenge an, die da direkt zu Beginn und im Anschluss an jeden Song jubelt, ganz anders, als ich es bisher von Konzerten der Dänen gewohnt gewesen bin.
Nun möchte ich nicht argwöhnen, jenes Publikum sei nachträglich in die Aufnahme gemischt worden, sondern gebe mich mit der Annahme zufrieden, dass es sich bei den Aufnahmen um ein Heimspiel im eigenen Land handelte und ON TRIAL demnach dort vor einem sehr großen Publikum aufzuspielen scheinen, da wird wohl auch mal der ein oder andere Stadionauftritt drin gewesen sein.
Wie auch immer, es wurde allerhöchste Zeit für ein Livealbum der Band. Was mich, von der unglaublichen "Head"-EP mal abgesehen, nämlich bei ON TRIAL immer gestört hatte, war der Aspekt, dass deren Livequalitäten die Studiosachen stets um ein Vielfaches überboten.
Oftmals viel zu rockig, mit zu starkem Stonereinfluss, stehen die bisherigen Tonträger bei mir doch eher mehr im Regal als sich in oder auf der Anlage zu drehen. Was mich jedoch nie davon abhielt, die Band bei jedem Aufenthalt in meiner Stadt live zu bewundern.
Da stimmt dann meist alles, eine perfekte Songsauswahl und vor allem die mitreißende Präsenz von Sänger Bo Morthen, von der Lightshow und den im Hintergrund laufenden Videofilmen gar nicht zu sprechen.
Bis auf die Songauswahl kriegt man natürlich jene Genüsse auf der Platte nicht mit, aber die Liveversionen der dargebotenen Songs machen diese CD neben der oben genannten EP zum Besten, was die Band zu bieten hat.
Immer nah an den 13TH FLOOR ELEVATORS, besonders auch stimmlich durchaus mit Roky Erickson verwandt, wird ein psychedelisches Feuerwerk entfacht, das sowohl für ein kräftig ausuferndes Rockmonster gut ist, als auch die drogengeschwängerte Variante auf das Beste beherrscht.
Ausfälle? Keine! Vielleicht war das Livepublikum ja auch nur der gleichen Meinung und ist gar nicht dazugemogelt worden. (49:45) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller
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