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THELONIOUS MONSTER

On That Monster

Thelonious Mon... ster? Thelonious Monk! Na klar ist dieser Bandname eine Anspielung auf den 1982 im Alter von 64 Jahren verstorbenen US-Jazzmusiker, der mit Charlie Parker und Dizzie Gillespie in einem Atemzug genannt wird. Allerdings existiert die 1983/84 von Bob Forrest in Los Angeles gegründete Band (mit Pausen von 1994-2004 und 2011-2019) auch schon so lange, dass ihr Name selbst schon wieder eine etablierte Marke ist. Zig personelle Verbindungen zu Bands wie JANE’S ADDICTION, FISHBONE, PORNO FOR PYROS, 45 GRAVE und auch RED HOT CHILI PEPPERS gab es über die Jahrzehnte, mit THE BICYCLE THIEF hatte Frontmann und Songwriter Bob Forrest eine Zweitband, und immer wieder waren THELONIOUS MONSTER selbst nah dran am großen Erfolg, hatten sogar mal einen Majordeal. Mit „Baby... You’re Bummin’ My Life Out In A Supreme Fashion“ kam 1986 das Debütalbum, es folgten „Next Saturday Afternoon“ (1987), „Stormy Weather“ (1989), „Beautiful Mess“ (1992) und „California Clam Chowder“ (2004) – und nun ist, nachdem die Band seit 2019 wieder aktiv ist, die LP „On That Monster“ erschienen, deren Line-up mit Pete Weiss (dr), Dix Denney (gt) sogar zwei weitere Gründungsmitglieder umfasst – und mit Zander Schloss hat hier auch noch eine alter Bekannter mitgemischt. „On That Monster“ ist ein sehr angenehmes, ausgereiftes, sehr transparent und druckvoll produziertes Spätwerk, das um die markante Stimme von Forrest herum inszeniert ist. Ihre Lokalkollegen X kommen mir in den Sinn, VIOLENT FEMMES, die einstige SST-Band MEAT PUPPETS, Tom Waits ... THELONIOUS MONSTER sind musikalische Freigeister, die Wildheit des Punk steckt ihnen in den Knochen, aber auch der vom Namen angedeutete Jazz, siehe „Sixteen angels“ mit beeindruckender Percussion und wilden Bläsern, die auch sonst mal aufblitzen. Klarer Hit ist der Opener „Disappear“, aber generell ist es ein Album mit Songindividualisten, keine jener Platten, die einfach durchlaufen. Man hört hier gerne zu, erkennt das Können der Beteiligten, die alles andere als eine Nostalgienummer abziehen. Spätestens jetzt sollte man THELONIOUS MONSTER (wieder)entdecken. Unbedingt lesenswert: der Text von „Buy another gun“, der keine Zweifel daran lässt, wo Bon Forrest (nicht) steht.