Es ist bemerkenswert, dass es dem finnischen Sextett mit jedem Album scheinbar mühelos gelingt, sich weiter substanziell zu steigern. Für eine Band, die seit 1996 besteht und die mit „The Burning Cold“ ihren achten Longplayer veröffentlicht, ist das keine Selbstverständlichkeit. Verantwortlich dafür sind die Beharrlichkeit und die ungebrochene Entdeckungsfreude von OMNIUM GATHERUM. Kreativkopf und Gitarrist Markus Vanhala (auch INSOMNIUM) und seine Mitstreiter entwickeln ihre Auslegung des melodischen Death Metal schlüssig weiter. Bei dem Nachfolger von „Grey Heavens“ (2015, Lifeforce Records) steht insbesondere die Güte der Kompositionen im Mittelpunkt des Interesses. Die Finnen stellen die fesselnden Melodiebögen ins Zentrum ihrer Stücke, legen noch mehr Wert auf die Gitarrenarbeit und werten die Keyboards auf, ohne die Härte des Spiels zu relativieren. Das elf Stücke umfassende „The Burning Cold“ steht synonym für fesselnden, vielschichtigen Melo-Death, der Brachialität und Zugänglichkeit perfekt ausbalanciert. Da OMNIUM GATHERUM zudem aufgeschlossene Musiker sind, die sich auch vor progressiven Ausflügen nicht scheuen, reicht ihr achtes Album partiell sogar über das angestammte Genre des Sextetts hinaus.
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Arne Kupetz