OMEGA MASSIF

Geisterstadt

Es mag Sinn machen, musikalische Phänomene mit bestimmten geografischen Gebieten zu assoziieren; eine Verbindung zwischen ähnlich agierenden Bands bloß ob ihrer selben nationalen Herkunft herzustellen, halte ich dagegen für albern.

Dennoch komme ich nicht darum herum, die Würzburger OMEGA MASSIF in einen Kontext mit DATURAH und LONG DISTANCE CALLING zu stellen, stammen doch alle drei Bands aus Deutschland, musizieren sie doch alle irgendwo im Bereich des instrumentalen Brachial-Postrocks und sind sie doch alle letztendlich absolut fantastisch.

War schon das "Kalt" betitelte Demo von 2005 ein gelungener Genre-Beitrag, reihen sich OMEGA MASSIF mit ihrem Debütalbum "Geisterstadt" mal eben in die ja nicht gerade unterbesetzte Spitze ein.

Es braucht schon etwas songschreiberisches Geschick, sechs auch für sich allein stehen könnende Songs so wunderbar aufeinander aufbauen zu lassen; die dadurch erzeugte mitreißende Dynamik lässt über die gesamte Länge von "Geisterstadt" eine düster-traurige von grandios wuchtigen Riffs angetriebene Atmosphäre entstehen, die den monumentalen Postrock von ISIS und PELICAN mit den erhabenen breitwandigen Klanglandschaften der jüngeren EARTH verschmelzen lässt.

Nein, OMEGA MASSIF muss man sicher nicht in einen wie auch immer gearteten nationalen Kontext zwingen, das Quartett hat schon jetzt Weltklasse. (9)