„Singer/guitar player/songwriter ,Olga‘ from the TOY DOLLS releases an album of his songs played in a totally naked acoustic format! One guitar, one voice; no overdubs or harmonies whatsoever!“ Mit diesen Worten preist sich Michael „Olga“ Algar auf dem Backcover seines Soloalbums selbst an, und eigentlich ist damit fast alles gesagt – fast ...
Die TOY DOLLS sind ein Phänomen, seit 1979 macht Olga mit wechselnden Musikern unter diesem Namen Platten, und das RAMONES-Prinzip hat er verinnerlicht: den einmal eingeschlagenen Kurs nie verlassen, Wiederholung zur Kunstform erklären.
Mit der Folge, dass man das entweder mag oder nach einem halben Song genervt ist, was angesichts Olgas typischer Art der Intonation besonders leicht fällt (man hat immer den Eindruck, der Typ schneidet beim Singen Grimassen, so überdeutlich und überartikuliert trällert er seine Texte).
Bei den 15 Songs seines Soloalbums tritt das natürlich noch deutlicher hervor, der Gesang steht im Vordergrund, dazu begleitet Olga sich schrammelig mit der Akustikgitarre. Doch erstaunlicherweise nervt das nie, sondern macht einfach nur unglaublich Spaß! Wer hier kein Grinsen im Gesicht hat, hat eine Botox-Überdosis erwischt, denn Olga, der begnadete Faxenmacher, (über)inszeniert sich hier selbst, und man merkt, was für ein guter Songwriter der Kerl ist.
Man wünscht sich, der Kerl ginge mit dieser Platte auf Kneipentour, um dann vor fünfzig Leuten auf einem Barhocker sitzend Nummern wie „Dig that groove baby“ oder „Idle gossip“ zum Besten zu geben.
Ein großer Spaß!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Joachim Hiller