THE ACCÜSED sind zurück! Die Splattercore-Helden der Achtziger haben unter Leitung von Originalmitglied und Frontmann Blaine Cook ein neues Album eingespielt (auch Ur-Gitarrist Tom ist noch dabei), das beinahe so klingt, als habe jemand die Grenzgänger zwischen Metal und Hardcore direkt aus dem Jahr 1988 nach 2005 gebeamt.
THE ACCÜSED aus Seattle stammen aus einer Zeit, da Bands wie SUICIDAL TENDENCIES, GANG GREEN, D.R.I., ANTHRAX, NAPALM DEATH oder CORROSION OF CONFORMITY als extrem galten, als Härte vor allem was mit Intensität zu tun hatte - und Thrash als Stil noch von Bedeutung war.
Blaine hatte zuvor bei THE FARTZ gespielt (mit einem gewissen Duff McKagan am Schlagzeug, der später bei GUNS N' ROSES den bass spielte) und stieg erst später bei der 1981 gegründeten Band ein, drückte ihr aber schnell durch seinen gurgeligen, eigenwilligen Gesangsstil seinen Stempel auf.
Mit "The Return Of Marth Splatterhead" (Martha ist so was wie das Bandmaskottchen) erschien 1986 ihr erstes Album, das zusammen mit "More Fun Than An Open Casket Funeral" von 1987 und "Martha Splatterhead's Maddest Stories Ever Told" den Dreierpack an essentiellen Klassikeralben der Band darstellte.
Anfang der Neunziger war es dann vorbei mit THE ACCÜSED, und jetzt also der Neuanfang mit einem Album, das schon vom Cover klar bei den Klassikern anknüpft: Messer, Blut, Skulls ... Cool übrigens auch das Artwork des Bookletinneren: zu jedem Track gibt es eine Seite, jeweils von einem anderen Zeichner gestaltet, coole Sache.
Musikalisch dann keine negative Überraschung: messerscharfe, auf den Punkt genau geführte Thrashcore-Attacken, und was seinerzeit als metallisch empfunden wurde, ist angesichts der grassierenden Metaldurchseuchung vieler neuer Hardcore-Bands so was von straighter Punkrock.
Gleich neunzehn Songs reißen THE ACCÜSED in 40 Minuten runter, mächtige Chugga-chugga-Brecher, die beinahe an die glorreichen Tage heranreichen und vor allem eines verdeutlichen: Es ist verdammt schade, dass es heute so gut wie keine Bands mehr gibt, die so einen nach Bandanas, Chucks und Skateboard klingenden Sound machen.
Besser spät entdecken als nie! (40:38) (9)
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