ODD COUPLE

Flügge

Bisschen artsy, dieses hippe Berliner Duo aus Ostfriesland. Dabei versuchen sie sich doch genau davon mit eben diesem Album zu distanzieren. Bisschen Hamburger Schule auch. Und bisschen Wave. Mit ziemlich simplen, unglaublich eingängigen Hooklines, fetten Riffs und garagigen Elektrokrach-Einlagen.

Also Vorurteile beiseiteschieben und genau hinhören. Denn im Gegensatz zum Debütalbum „It’s A Pressure To Meet You“ hat „Flügge“ wirklich eine eigene Handschrift. „Haste Strom haste Licht“, „Gedächtnismann“, „Gehirnkasten“, „Flügge“.

Die große Kunst, unaufgeblasene und doch nicht anspruchslose, tendenziell leicht dadaistische deutsche Texte in neue musikalische Kontexte zu setzen, spielen ODD COUPLE leider nur in einigen Liedern aus.

Auch der englischsprachige Rest ist in instrumentaler Hinsicht nicht schlecht, durchweg auf Deutsch (Whaaaat? Ich kann selbst kaum glauben, dass ich das gerade schreibe.) würde das aber nochmal in einer ganz eigenen Liga spielen.

Bleibt die Frage, was der zusätzliche Bassist/Korg MS10-Spieler im Videoclip zum Opener „Haste Strom haste Licht“ verloren hat ...