OCTAVES

Which Way The Wind Blows

Dass aus Baltimore nicht nur Proletenmucke wie TRAPPED UNDER ICE kommt, beweisen OCTAVES. Zwar lädt deren ekstatischer Post-Hardcore auch zu weniger zielgerichtetem Zucken ein, doch Kieferbrüche dürften nicht zu erwarten sein, eher die komplette physische und psychische Verausgabung, denn so eine halbstündige Elektroschock-Kur ist schon anstrengend.

Ähnlich wie eine solche variieren OCTAVES frei in Tempo und Dynamik, ohne jemals die Grundspannung zu verlieren. Dass sich zwischen Frickelattacken und Stakkato-Knüppelei auch Platz für Experimente und Ruhe findet, ist nicht genreuntypisch, in der Ausführung aber besonders lobenswert, denn dort wird man nett an Gitarrengewirr diverser Prog-Kapellen erinnert, bis die Stichsäge wieder zuschlägt.

Im Fahrwasser von Bands wie DEFEATER, LA DISPUTE und TOUCHÉ AMORÉ bildet sich in den USA schon seit Längerem eine zweite Reihe, weniger gehypeter, aber den genannten in nichts nachstehender (Post-)Hardcore-Bands mit Mut zum Blick über den Tellerrand.

In diese dürfen sich OCTAVES neben Bands wie XERXES oder RAINDANCE gerne einreihen und werden hoffentlich in Bälde auch hiesige Bühnen beehren.