PARMA DAY

Nussbaums Hand

In diesen modernen Zeiten frage ich mich manchmal, ob einige Musiker es nicht einwenig übertreiben, was die Veröffentlichungen angeht. Sicher, "Nussbaums Hand" von PARMA DAY ist wunderbar gestaltet und es gibt auch qualitativ nichts großartig zu bemängeln, aber wenn man jetzt hier schon den Endpunkt setzt und aufhört nachzudenken, dann verliert man sich in der Beliebigkeit und das genau ist das große Problem solch einer Veröffentlichungspolitik.

Diese zwei CD-Rs haben glänzende Momente, die es wert wären, auf edlem Vinyl veröffentlicht zu werden, aber es fehlt auch hier wie bei vielen idealistischen CD-R-Veröffentlichungen an der Konsequenz der Selektion durch den Produzenten.

Es besteht kein Grund mehr, Lieder einfach im Archiv verschwinden zu lassen oder zu kürzen. So hart wie das für einen Künstler auch ist, so unabwendbar und notwendig ist es in der momentanen Situation dafür zu sorgen, dass sein eigenes Werk nicht verwässert wird.

Über die Jahre wird sich dann zeigen, dass eine solche Arbeit mehr als sinnvoll war, denn an den Durchschnitt erinnert sich niemand mehr, egal, wie niveauvoll er war. Neben den vorwiegend dunklen, kalten und soundtrackartigen Klanglandschaften werden noch klassische Industrialrhythmen und orchestrale Samples präsentiert, die leider etwas zu durchschaubar und vorhersehbar sind.

Auf einer beiliegenden DVD findet man dann auch drei "Kurzfilme", auf die sich die Musik bezieht beziehungsweise deren Soundtrack sie ist. Leider erreicht die visuelle Umsetzung nicht den Standard der Musik und erinnert eher an eine Dia-Show oder an schnell zusammengestellte Hintergrundvideos für ein Konzert.

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