Den Sinn drucktechnisch bedingt völlig unlesbarer CD-Tracklists und anderer Detailangaben habe ich noch nie verstanden – und das noch umso weniger, wenn ein ästhetisch gebildeter Mensch dahinter steckt, in diesem Fall der Fotograf und „visual artist“ Jeff Fribourg aus Los Angeles.
NUMB.ER ist dessen neues Projekt, zuvor trat er unter anderem mit FROTH in Erscheinung. Die beschrieb ich mal als „eine weniger kaputte Version von THE JESUS AND MARY CHAIN“, als Kreuzung aus Garage-Rock und Psychedelic Pop sowie Shoegaze-Elementen, als noisig-druckvollen Psychedelic-Rock mit Anklängen an die frühen BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB.
NUMB.ER, die keinesfalls ein One-Man-Projekt sind, sondern eine vierköpfige Band, weisen durchaus Elemente des FROTH-Sounds auf, sind insgesamt aber post-punkiger, elektronischer – Gary Numans TUBEWAY ARMY tauchen da am Assoziatonshintergrund auf, und gingen sie mit den ebenfalls aus L.A.
stammenden DEATH VALLEY GIRLS auf Tour, wäre das eine sehr harmonische Kombination. NUMB.ER machen nie den Fehler, zu sehr auf Goth-Klischees und Presets zu setzen, bei aller Retro-Lastigkeit sind sie eindeutig eine Band aus dem Hier und Jetzt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Joachim Hiller