Hier nicht die Namen der Bands zu nennen, die jedem sofort in den Sinn kommen, der die letzten fünf Jahre nicht in der Wüste verbracht hat, wäre unsinning, weil es automatisch zu Rückfragen führen würde, die mit „ja, aber“ beginnen.
Also nennen wir die Väter beim Namen, die da heißen: DIE NERVEN (minus Noise), KARIES (ohne deren Gelassenheit), MESSER (wir subtrahieren den Art-Appeal), HUMAN ABFALL (nein, so minimal können wir Texte dann doch nicht) und beim dritten Stück eindeutig ABWÄRTS mit „Beim ersten Mal tut’s immer weh“.
Aus allen genannten Samenspendern ziehen sich NUAGE & DAS BASSORCHESTER die jeweils genehmen Zutaten, hören sich durch den extrem basslastigen Sound chronisch miesepetrig an, haben aber einen durchgehend druckvoll tragenden Beat, zu dem sich mindestens ebenso schlecht gelaunt tanzen lässt.
Reine Epigonen dringen selten so weit vor und klingen meistens auch nur so wie die Riffs, die bei den Originalen im Papierkorb landen, NUAGE & DAS BASSORCHESTER dagegen haben hier tatsächlich eine bisher von allen Mitbewerbern unbesetzte Nische belegt, die von Bass und Drums dominiert wird.
Wären sie früher auf der Matte gestanden, wer weiß, wer dann die Referenz wäre. So bleibt den drei Herren nur übrig, das Feld von hinten aufzurollen und sich mit jeder Scheibe weiter nach vorne zu arbeiten.
„Es lohnt“ ist ein deutliches Ausrufezeichen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Kalle Stille