Was bei den französischen NOT SCIENTISTS als Erstes auffällt, ist das gekonnte bis halsbrecherische Zusammenspiel der Gitarren. Wenn die beiden Typen an den Sechssaitern keine Einheit sind, dann weiß ich auch nicht mehr. Dementsprechend viel Platz wird den Gitarren auf „Golden Staples“ eingeräumt und es steht außer Frage, auf welcher Basis die Band ihre Songs schreibt. Es sind aber auch andere Dinge an dem Zweitwerk von NOT SCIENTISTS, die zu beeindrucken wissen: Die Produktion ist herrlich unaufgeregt, detailverliebt und auf den Punkt. Die Stimmen sind stets leicht angezerrt, während die Melodien klar und definiert daherkommen. Alles in allem ist es eine sehr runde Sache. Hin und wieder vielleicht schon etwas zu rund, denn das Album läuft Gefahr, den Hörer nicht immer mitzunehmen – bisweiilen kann die Aufmerksamkeit im Fluss des Werks schon mal flöten gehen. Wer aber auf ein Powerpop-Album mit Punk-Einschlag gewartet hat und den eher retrohaften Sound zu schätzen weiß, der sollte sich „Golden Staples“ für den Frühling zulegen, denn das Album, das unter der Sonne Spaniens produziert wurde, wird seine Wirkung wohl erst so richtig im Auto mit heruntergelassenen Scheiben entfalten.
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