TAAKE

Noregs Vaapen

Sid Vicious’ Hakenkreuz-Shirt war schon Ende der Siebziger keine clevere Provokation, sich aber noch 2007 ein Hakenkreuz auf die nackte Brust zu malen und damit auf die Bühne eines deutschen Clubs zu steigen, war extrem dämlich.

TAAKE-Sänger Hoest hat das Ganze später teils runtergespielt, teils sich zähneknirschend dafür entschuldigt, geblieben ist ein unappetitlicher Beigeschmack. Da der Norweger seitdem aber nicht mehr unangenehm aufgefallen ist, werte ich das bis auf weiteres als unüberlegten Ausrutscher eines Mannes, der künstlerische Provokation mit pubertärer verwechselt hat.

Musikalisch aber ist auch Hoests fünftes Album weiterhin Ausdruck von Bösartigkeit, wobei „Norges Vaapen“ mit einer rockigen Eingängigkeit und schon beinahe poppigen Harmonien überrascht, die man so von TAAKE noch nicht kannte.

Das wird wohl nicht daran liegen, dass Hoest seit längerer Zeit nicht alles selbst eingespielt hat, ihm seine Live-Band und diverse Gastmusiker (unter anderem Nocturno Culto von DARKTHRONE, Demonaz von IMMORTAL und Attila Csihar von MAYHEM und SUNN O)))) im Studio geholfen haben, schließlich schreibt er seine Musik immer noch ganz alleine, aber eventuell ist er einfach erwachsener, vielleicht sogar versöhnlicher geworden.

Obwohl, Letzteres lässt sich bezweifeln. Andererseits: ein Banjo? Bei ansonsten harschem Black Metal? Funktioniert aber.