NOOTHGRUSH / COFFINS

Split

Das Cover ziert eine Panzersperre in einer zerbombten Stadt, davor liegt ein zur Unkenntlichkeit verbrannter menschlicher Körper. Die japanischen Doom-Deather COFFINS machen auf ihrer Split-LP mit NOOTHGRUSH keine Gefangenen.

Sie zeigen sich mit zwei neuen Songs von ihrer Doom-Seite und spielen zäh in der Tradition von Großvätern und Urgroßvätern im Sinne von CELTIC FROST oder HELLHAMMER oder ASPHYX primitive Musik aus dem Bauch für die verzweifelte Seele.

Dabei kommen sie schwer ins Grooven und gehen mit gewisser ursprünglicher Unkontrolliertheit vor. Auf der Vorder- oder Rückseite NOOTHGRUSH, US-Untergrund-Doom-Legende der Neunziger, die 2011 mit dem DYSTOPIA-Drummer als Sänger reanimiert wurden.

Und während COFFINS Musik für Begräbnisse von anonymen Alkoholikern spielen, windet sich der Geist bei NOOTHGRUSH noch in Agonie, verhallte Stimmen brüllen und reden auf ihn ein, undefinierbare Geräusche appellieren an die Ur-Ängste, Schmerzen und Psychose in Zeitlupe pur.

Und dazu diese schweren, langsamen Riffs, dieser tiefe Bass und die herrlich organischen Drums. Instrumente, die trotz ihres natürlichen Klanges Leere und Eiseskälte verbreiten. Also zwei unterschiedliche Herangehensweisen an die Themen Verzweiflung und Tod, die aber beide musikalisch beachtenswert sind.