NOODLES

s/t

Nicht immer war die französische Musikszene so isoliert wie heute, wo man kaum was mitbekommt von Bands aus dem Nachbarland. In den Achtzigern war das noch anders, und wie ihre Zeitgenossen LES THUGS, deren Werk auch von Nineteen Something neu aufgelegt wurde, sangen die 1985 gegründeten THE NOODLES englisch und klangen eher nach Australien als nach Angers.

1987 erschien die „Dead For Nothing“-7“ auf dem legendären Gougnaf Mouvement-Label, 1988 die in London aufgenommenen „Dirty Soul“-12“ – und das war es auch schon! Bevor es „losgehen“ konnte – das Potenzial war vorhanden – starb der Bassist Jean-Mi bei einem Verkehrsunfall.

Gilles Moret und Dominique Pasquini machten erstmal noch weiter, doch 1989 war die Luft raus, ohne dass eine weitere Platte entstanden wäre. Die beiden machten als LES MAINS SALES beziehungsweise DIRTY HANDS weiter.

Müsste ich in einem Blindtest THE NOODLES geografisch einordnen, ich würde ohne zu zögern auf Australien tippen: RADIO BIRDMAN sind hier allgegenwärtig, diese Mischung aus dröhnend-druckvollem (Punk-)Rock, überschwänglichen Melodien und einer surfigen Gitarre.

Und THE CELIBATE RIFLES, die leider sehr in Vergessenheit geraten sind. Und im Booklet-Text – leider nur auf Französisch – werden auch noch EASTERN DARK und DIED PRETTY genannt. Nineteen Something hat hier nun die Single- und 12“-Tracks versammelt und um Compilation-Stücke ergänzt, mehr als 13 Songs sind es dennoch nicht, die geblieben sind.

Die aber sind so zwingend, so gut produziert, dass ich diese CD (leider gibt es kein Vinyl) nur jedem, der bei erwähnten Bands aufgemerkt hat, dringend ans Herz legen muss.