Es ist schon gemein, wenn einem als Rezensent während des Hörens einer ihm bisher unbekannten Band eine Assoziation einfällt, die sich nach etwas Recherche aber als bereits von einem anderen Schreiberling verwendet entpuppt.
Da mir diese aber ungemein treffend erscheint, will ich sie dennoch verwenden. Das seit 1999 aktive japanische Duo NOISM benutzt die extremsten Formen des Grindcore und zieht diese mittels Elektronik und dem Japanern ja gerne nachgesagten (aber nunmal oft zutreffenden) Hang zur Übertreibung ins Comichafte; klingt dabei wie eine zu schnell laufende AGORAPHOBIC NOSEBLEED-Platte oder eine beliebige Grindcore-CD, die man sich mit gedrückter „Fast Forward“-Taste anhört.
Dabei ist es eigenartig, dass sich NOISM trotz Fehlens jeglichen konventionellen (Grind-)Songwritings doch noch in einigermaßen nachvollziehbaren Strukturen bewegen, die Grenze zum puren Noise nur selten übertreten und tatsächlich anhörbar sind.
Letztere Aussage dürfte aber diskutierbar sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und André Bohnensack