Der Erfolg und die Konstanz von NOFX fanden immer wieder Anerkennung und Respekt in diversen Interviews, Storys oder Plattenkritiken. Zur Recht, auch wenn man die Musik oder die Attitüde der Band vielleicht nicht wirklich mochte.
Wer nun „die ganze Wahrheit“ erfahren möchte, wer grundsätzlich ein Bild davon bekommen will, wie sich US-Punk in und um L.A. in den frühen Achtzigern angefühlt und dargestellt hat, wer witzige, gruselige, haarsträubende und ergreifende Momente aus Sicht der einzelnen Musiker von NOFX nachlesen möchte, für den ist die Lektüre von „Die Hepatitis-Badewanne“ ein Muss.
Sehr gut ist die durchgängige Chronologie. Diese ist den einzelnen Protagonisten übergeordnet, so dass aufeinander folgend oftmals das gleiche Ereignis aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird.
Da spielt selbstredend der jeweilige Charakter für die jeweilge Sicht auf die Dinge die entscheidende Rolle. Vorherige Absprachen über die Inhalte gab es übrigens keine. Da ich die mit meiner Band DROWNING ROSES auf der ersten Europatour 1988 und eine USA-Tour 1990 mit NOFX spielen durfte, sind diese Geschichten für mich nachvollziehbar, aber dennoch extrem spannend.
Und das wird für Außenstehende, die einen wie auch immer gearteten Zugang zu Punkrock oder Musik im Allgemeinen haben, nicht anders sein. Die härtesten Storys sind ja oft die interessantesten und so brennt sich Eric Sandins Leben nachhaltig in mein Hirn, auch diverse andere Ritte auf der Rasierklinge sind schier unglaublich.
Und sehr häufig lacht man einfach nur laut los. Ich bevorzuge das englische Original, die deutsche Übersetzung ist aber ok. NOFX: unkaputtbar, ehrlich, sympathisch und krass!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Stephan Zahni Müller