NOBUNNY

Love Visions

Ich verwette schon jetzt die beiden dicken Kaninchen meines Bruders darauf, dass 99 Prozent der Musikwelt die Genialität dieses Werks nicht begreifen wird. Folglich zähle ich darauf, dass du, lieber Leser, zur übrigen „Ein-Prozent-Rock'n'Roll-Elite" gehörst, die die Brillanz von NOBUNNY in ihrer Gesamtheit erfassen kann.

Da NOBUNNY eine fleischgewordene Kreuzung aus Kaninchen und Punkrocker ist, könnte man ihn natürlich auf Äußerlichkeiten reduzieren, denn allein schon das herrliche RAMONES-Cover spricht Bände.

Ist das jetzt eine Hommage oder eine Verarsche? Im Grunde zeigt es nur, worum es bei NOBUNNY geht, nämlich Rock'n'Roll und Punkrock mal wieder ordentlich in die Pfanne zu hauen. Zur Not auch über die Schmerzgrenze hinaus! Wenn ich mir Live-Fotos ansehe, auf denen sich dieses versiffte Karnickel mit umgehängter Flying-V-Gitarre Dollarnoten in die schmuddelige Doppelrippunterhose mit Blümchenmuster stecken lässt, dann wird mir ganz warm ums Herz.

Dazu kommt allerdings noch, dass NOBUNNY auch tatsächlich echt geile Songs zum Besten gibt. Zwölf herrlich dilettantische LoFi-Trashpop-Punkrock-Stücke, irgendwo in der Schnittmenge zwischen GG Allin, Hasil Adkins, RAMONES und 50 Jahren Rock'n'Roll-Wahnsinn.

Also quasi die perfekte Platte, um sowohl Puristen und hippen Chelsea-Boots-Trägern als auch Dicke-Hose-Turbojugendlichen ordentlich die Party zu versauen. Die werden es nie verstehen!