Einer der hervorstechendsten Filmausschnitte in „Electric Boogaloo“, der an Höhepunkten sicherlich nicht armen Dokumentation über die Geschichte von Cannon Films, entstammt „Ninja III – Die Herrschaft der Ninja“ von Sam Firstenberg.
Firstenberg war auch der Urheber des im selben Jahr entstandenen fürchterlichen Breakdance-Films „Breakin’ 2: Electric Boogaloo“, der der Doku ihren Titel gab. Die Hauptdarstellerin in beiden Filmen war die durchaus charismatische Lucinda Dickey.
In „Ninja III – Die Herrschaft der Ninja“ spielt Dickey die Kabelmonteurin Christie, die nebenher noch Aerobic-Klassen unterrichtet. Gleich zu Beginn des Films nimmt der böse Geist eines durch Polizisten getöteten Ninjas von ihr Besitz und macht sie in Folge zum Instrument seiner Rache.
Und für dieses Problem gibt es nur eine Lösung: Nur ein Ninja kann einen Ninja töten ... Irritierend an „Ninja III – Die Herrschaft der Ninja“ ist natürlich vor allem das übernatürliche Element, denn in der Eingangssequenz gelingt es einer vielköpfigen Polizeieinheit kaum, den maskierten, mit übermenschlichen Kräften ausgestatteten Ninja-Attentäter zur Strecke zu bringen.
Aber ansonsten würde sich auch kaum plausibel vermitteln lassen, wie dann aus typischer 80er-Jahre-Action-Gülle ein dreister „Der Exorzist“-Rip-off wurde. Natürlich ist „Ninja III – Die Herrschaft der Ninja“ ein völlig lachhafter Streifen mit billig inszenierten Action-Szenen, dem seine völlig abstruse Story aber einen Ehrenplatz im Pantheon der filmischen Entgleisungen von Cannon Films sicherte.
Und der auch weitaus unterhaltsamer als die beiden Vorgänger „Ninja, die Killer-Maschine“ (1981) und „Die Rückkehr der Ninja“ (1983) dieser vermeintlichen Trilogie ist, die maßgeblich für einen seltsamen Ninja-Hype in den Folgejahren im Action-Genre verantwortlich waren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Thomas Kerpen