NILS FRAHM

Spaces

Sein letztes Album „Screws“ musste der Neo-Klassik-Komponist Nils Frahm mit gebrochenem Daumen und somit nur neun Fingern einspielen, was seinem Spiel möglicherweise eine besondere Note verlieh. Auf dem Vorgängeralbum „Felt“ hatte er sein Klavier mit Filzeinsätzen manipuliert und für die Aufnahme Mikrofone im Inneren des Instruments angebracht.

Diesmal muss man auf solche Gimmicks verzichten, zumal es sich bei „Spaces“ nur um ein Live-Album handelt. Auch dabei kommt Frahm allerdings nicht ohne Manipulationen aus, denn „Spaces“ ist eine Collage aus unterschiedlichen Live-Aufnahmen, die 2012 und 2013 mitgeschnitten wurden.

Am interessantesten dürften dabei die ersten beiden unveröffentlichten Stücke sein, bei denen Frahm verstärkt mit Synthesizern arbeitet, im Kontrast zu seinen von Pianoklängen dominierten typischen Neo-Klassik-Nummern.

Eine, wie nicht anders erwartet, sehr atmosphärische Angelegenheit, bei der Frahm mit seinen gefühlsbetonten, reduzierten Kompositionen seine herausragenden Fähigkeiten in diesem Bereich ein weiteres Mal gekonnt herausarbeiten kann.