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21 JAHRE

Nikki Sixx

Okay, bei Nikki Sixx bin ich nicht neutral, ist er doch ein Held meiner Jugend. Lässt man die MÖTLEY CRÜE-History „The Dirt“ außen vor, ist dies bereits die zweite Autobiografie von Sixx und sie hat es schwer, mit dem ersten Werk „Tagebuch eines Heroinsüchtigen – 365 höllische Tage im Leben eines Rockstars“, in dem es um seine Heroinabhängigkeit und wilde Rockstar-Geschichten mit seiner Glamrock-Band MÖTLEY CRÜE geht, zu konkurrieren. Im aktuellen Buch „21 Jahre. Wie ich Nikki Sixx wurde“ beleuchtet er auf 232 Seiten eher nachdenklich seine ersten 21 Lebensjahre. Das Buch ist in der ersten Hälfte eine Aufarbeitung seiner Kindheit ohne einen Vater, weil der Nikkis Mutter, die keine einfache Persönlichkeit ist und ein eher unstetes Leben führt, sehr früh verlässt, so dass Sixx meist bei seinen Großeltern auf dem Land aufwächst, nicht ohne pausenlos umzuziehen. Die zweite Hälfte beschreibt dann das spätere Teenageralter, die Hinwendung zur Musik dank seinem Onkel Don, der bei einem Label arbeitet, und die Zeit von Sixx in L.A., wo er in Ermangelung von Geld seinen ersten Bass klaut und dann feststellen muss, dass es eine Gitarre ist. Er lernt Blackie Lawless von W.A.S.P. kennen und spielt in dessen Band SISTER, um kurz darauf LONDON zu gründen, eine Band, die für zig Musiker als Sprungbrett diente. Die letzten zwei Jahre, die diese Biografie abbildet, sind gefüllt von vielen kleinen Anekdoten und dem durchgehenden Willen, jeden Schritt der Band im Detail durchzuplanen, deren Stil und Styling zu perfektionieren, um endlich den Durchbruch über den Status der erfolgreichen Clubband hinaus zu schaffen. Das soll ihm jedoch erst zwei Jahre später mit MÖTLEY CRÜE gelingen, aber das ist ein anderes Buch.