Die gemeinsame Liebe für Fluppen, Röhrenverstärker, Kassettenrekorder und Grunge hat die beiden Jungs vor drei Jahren zusammengeführt. Gitarrist und Sänger Rasmus Rankenberg Madsen und Schlagzeuger Frederik Nielsen kommen beide aus dem kleinen dänischen Kaff Vejen auf Jütland.
Inzwischen residiert die Band in Aarhus. Beide wurden 1995 geboren und hörbar durch Bands wie NIRVANA, MUDHONEY, PIXIES oder SONIC YOUTH geprägt – darauf verweist der kryptische Albumtitel.
Mitten in den Aufnahmen ist Drummer Frederik ausgestiegen und wurde durch Lauge Kjarulf ersetzt, der jetzt immerhin in zwei der insgesamt zehn Songs zu hören ist. Geblieben ist der explosive Mix aus Noise, Garagenrock und Grunge.
In den Texten geht es um Nonkonformität, Teenage Angst oder Ekstase, wie aus einem Roman von Albert Camus. Schön schroffer und schräger Sound. Ausgeprägte Laut/leise-Dynamik. Sogar das Artwork sieht aus wie eine VHS-Kassette aus den Neunzigern.
Vor zwei Jahren gab’s schon mal eine EP mit acht lärmigen Songs, jetzt das Debütalbum. Erklärtes Ziel der NICOTINE NERVES war es auch, „etwas Altes“ zu schaffen, einen Sound, der an den guten, alten Krach der Neunziger anknüpft.
Das haben sie gut hingekriegt. Getreu dem Motto ihrer Plattenfirma Middle Ear Recordings: „Making mothers leave the room since 2013“. Mehr davon.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Wolfram Hanke