Überraschungseffekt gelungen. Plattencover, Bandgeschichte und Name ließen mich zunächst in eine gänzlich andere Richtung denken. So besagt die Historie, oder gegebenenfalls handgestrickte Mythologie, dass die Gitarre des Gründers und Kopfs der Band aus dem Baum auf dem Grab seiner Mutter gefertigt wurde. So überkam mich die Befürchtung, es mit einem weiteren Album zu tun zu bekommen, das sich, wie die Augen des Songschreibers auf dem Albumcover, in tiefgründiger Traurigkeit verlieren würde. Stattdessen kam eine schwungvolle Ladung Powerpop aus der Anlage, mit der er sich nach eigenen Worten zum Ziel gesetzt hatte, sich an Produktionen von David Bowie anzulehnen. Auch wenn manches Paar Schuhe sehr groß ist, so reichen gelegentlich der Wille und die Inspiration im Kopf aus, ein verdammt gutes Album aufzunehmen. Dem Niederländer Stefan van den Berg ist dies hier ohne jegliche Peinlichkeit oder Plagiatsverdacht gelungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Claus Wittwer