Peter Hook, der ehemalige Bassist von JOY DIVISION und NEW ORDER, lässt kein gutes Haar an der aktuellen Autobiografie seines früheren Bandkollegen. Bernard Sumner beschreibt hier aus seiner Perspektive diverse hässliche Vorfälle zwischen den beiden und bezeichnet seine Beziehung zu Hook als endgültig „irreparabel“.
Hooks Replik auf die Ausführungen von Sumner lautet dementsprechend lapidar, der Buchhandel habe „die Qual der Wahl, ob er das Buch unter ,Tragödie‘ oder ,Fantasy‘ einordnen soll“. Freunde fürs Leben werden die beiden also nicht mehr.
Natürlich lässt Sumner in seiner aufschlussreichen Autobiografie auch die Zeit mit JOY DIVISION nicht aus, ebenso wenig wie seine schwierige Kindheit im Norden Englands, der in den 1970er Jahren von wirtschaftlichem Niedergang, Arbeitslosigkeit und Tristesse geprägt war.
Sumner fand seinen eigenen Ausweg aus dieser Misere: die Musik. JOY DIVISION prägten mit nur zwei Alben maßgeblich das Genre Post-Punk und NEW ORDER wurden zu einer der innovativsten Bands in Sachen elektronischer Musik.
Hook, der seit 2006 nicht mehr bei NEW ORDER spielt, hielt mit seiner Meinung nie hinter dem Berg, während Sumner sich bislang eher zurückhaltend äußerte. Jetzt erzählt Sumner schonungslos, aber auch mit erkennbarem Bedauern seine Version der Ereignisse.
Bernhard Sumner schildert zudem den Dance-Boom der Achtziger, den British Summer of Love sowie den Manchester Rave und reflektiert so ein wichtiges Kapitel britischer Pop-Geschichte. Dennoch krankt die Autobiografie an dürftigem Bildmaterial und einer sehr gewöhnungsbedürftigen Übersetzung.
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