US-Punkrock-Archäologie auf Hate Records aus Italien. Die GIZMOS gehörten zur ersten Generation der US-Punkszene und waren lange Zeit im heimischen Bloomington, Indiana die einzige Band dieses Genres und entsprechend der Häme und dem Spott der Provinzbevölkerung ausgesetzt.
Was die Band nicht davon abhielt, unter anderem zwei Singles einzuspielen und auch Konzerte zu spielen. Die beiden Singles "Never Mind The Gizmos ... " und "Hoosier Hysteria" sowie der ironische Compilation-Track "The Midwest can be allright" sind hier zusammengefasst, 14 Tracks in meist erstaunlich guter Aufnahmequalität und musikalisch irgendwo im weiten Feld zwischen SEX PISTOLS und RAMONES, wobei mein Favorit, das grandiose "Bible belt baby" auch ohne weiteres als ein Song letzterer durchgehen könnte.
Aber auch an anderen Genres hat man sich versucht, wie der clashige "Reggae song" beweist. 1978 gegründet, war dann 1981 die kurze Karriere auch schon wieder vorbei: Nach diversen Besetzungswechseln musste die Band nach dem Umzug nach NYC feststellen, dass man in der Provinz zwar easy eine innovative Band sein kann, in der Großstadt aber keiner auf einen gewartet hat.
Dale Lawrence, Gitarrist und Sänger, beschreibt das in den umfassenden Linernotes, und so stimmt an diesem Rerelease alles. Definitiv ein (vergessener) Klassiker, den es auch 2005 noch zu entdecken lohnt.
(08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller