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PLATTENBAU

Net Prophet

Die ersten Demos von PLATTENBAU aus Berlin gehen auf das Jahr 2015 zurück, 2016 kam ein erstes Tape, und 2022 dann mit „Shape/Shift“ das erste „richtige“ Album auf Dedstrange, dem New Yorker Label von Oliver Ackermann von A PLACE TO BURY STRANGERS. Die Wurzeln der Band gehen aber bis ins Jahr 2009 zurück, als Lewis Lloyd (voc, key) aus UK nach Berlin übersiedelte und dort wohl schon bald eine architektonische Besonderheit des Ostens kennen lernte ... siehe Bandname. Seit 2019 steht das derzeitige Line-up von PLATTENBAU, neben Lloyd sind das Sally Brown (bs, voc), Brandon Walsh (dr) und Jesper Munk (gt, key), und nach der Corona-Pandemie scheint die Band nun Gas zu geben mit Releases, denn mit „Net Prophet“ steht binnen eines Jahres schon das zweite Album an. PLATTENBAU passen zu Dedstrange, klingen sie doch wie eine weniger opulent dem Feedback-Noise frönende Version von APTBS, mit mehr Hinwendung zu Sounds aus den frühen Achtzigern, die in Erinnerung rufen, welche Pionierarbeit etwa Gary Numan mit TUBEWAY ARMY leistete. Da ist New Wave, Goth, Elektropunk, eckig und kantig, aber auch ein gutes Gespür für Melodien und harsche Gitarren – CHARLES DE GOAL lassen grüßen. Das ist keine Retronummer, keine Band, die krampfhaft versucht, vergangene Zeiten zu beschwören, sondern die mit einer damals entdeckten Klangsprache in der Gegenwart ihr Ding macht. Der Bandname PLATTENBAU weckt zwar möglicherweise die Erwartung, hier einen speziellen, harschen Achtziger-Berlin-Touch raushören zu können, aber wenn, dann ist da eher Leeds 1983 zu hören.