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NERF

Bespensterung

„Krach mit Orgel“, so steht es auf der Bandcamp-Seite von NERF aus Berlin, und der wird in den 16 Songs allemal geboten: „Partcorehunk“ ist mit 1:42 Minuten schon fast eine Ballade. Bei vielen Songs reicht die Zeit nicht einmal, um sich eine Zigarette zu drehen. Ähnliches kenne ich sonst von NIHIL BAXTER oder von Powerviolence-Bands. „Bespensterung“ (2017) gibt sich von den Songstrukturen her sehr punkig, ist musikalisch chaotisch-aufgedreht wie zwei Liter Kaffee auf nüchternen Magen und lässt sich auf einer Kirmes im Spiegelkabinett als verzweifeltes, gesetzloses Durchbrechen ebenjener Spiegel sehen. Mit leicht blutender Hand geht es weiter, nächster Kaffee, nächste Kippe; aber mit Gewirr, Orgel und kreischendem Geschrei!