Ich versuche gerade zu ergründen, warum meine CD gleich vier Booklet-Cards enthält. Doch auch nach mehrminütigem "Finden Sie die Unterschiede"-Spielchen kann ich eben solche nicht entdecken und beschließe, drei der vier Kärtchen ins Altpapier zu befördern.
Obwohl ... am Ende habe ich eine total seltene Sammleredition der CD und würde mich in ein paar Monaten totärgern. Also: Karten zurück in die CD-Hülle und ran ans unvermeidliche Namedropping, denn NEON BLONDE sind, auch wenn der Name so klingt, keine jüngst reformierte, unterkühlte Synthiepop-Band aus den frühen Achtzigern, sondern Johnny Whitney und Mark Gajadhar von den BLOOD BROTHERS mit einem kleinen Seitenprojekt.
Whitney singt auch hier, unverkennbar, nur dass die musikalische Grundlage eine andere ist: Kein überdrehter Kamikaze-Rock wie bei der Hauptband, sondern ein seltsamer, reduzierter, recht spinnerter Elektro-Rock'n'Roll-Synth-Pop.
Mal überdreht, dann beinahe wieder eingängig wie bei "Love hounds", getrieben von der klickernden Drum-Maschine, immer aber anstrengend, wofür schon der Klang von Whitneys Stimme ausreicht.
Keine Platte zum mal so eben nebenher Hören, sondern heftiger Stoff, der aber meiner Meinung nicht halb so weit trägt, wie das Duo das gerne hätte. Ist verkopft der richtige Ausdruck? Ich denke ja.
(34:29) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller