Erst in diesem Jahr erschien mit „Americana“ nach neunjähriger Abstinenz das erste neue Album nach der heiß ersehnten Wiedervereinigung von Neil Young mit seiner legendären Begleitband CRAZY HORSE, mit denen er einige seiner besten Platten aufgenommen hatte.
Leider war dies eine recht amateurhaft umgesetzte Bearbeitung von Coverversionen, bei der man sowohl einen roten Faden als auch wirklich inspirierte kreative Impulse vermisste. Es war aber offenbar eine Art Aufwärmübung als Vorgeschmack auf ein nun unmittelbar darauf folgendes episches Doppelalbum mit durchweg neuem Material.
An die Klassiker von Neil Young mit CRAZY HORSE kommt „Psychedelic Pill“ sicher nicht heran und versteht sich letztendlich wohl als Reminiszenz an die Siebziger und die frühere Zusammenarbeit von Neil Young, Billy Talbot, Ralph Molina und Frank „Poncho“ Sampedro, bei der es weniger um wirklich großartiges Songwriting geht als um ein monumentales Sounderlebnis, das vor allem bei den drei überlangen Stücken der Platte (eines erreicht fast die 30-Minuten-Marke) bestens zur Geltung kommt.
Es gibt keine andere Musikerpaarung auf diesem Planeten, die so klingt wie Young und CRAZY HORSE, und das zelebrieren die vier Herrschaften hier noch einmal auf unnachahmliche und mitreißende Weise, bis die Verstärker zu qualmen beginnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Thomas Kerpen