NEIL LEYTON

Blacklight Skies CD

Neil Leyton, seines Zeichen Gründer von Fading Ways Records und ehemaliger Sänger von THE CONSCIENCE PILATE (Glamrock!) hat sich vor sieben Jahren mal eben gedacht eine Solokarriere zu starten - und schau mal einer an, es läuft wie geschmiert.

Das nun zweite Solowerk strotzt nur so vor Elektrorock, Punk und abgedrehtem Pop. Nachdem man mit "Paint the White House black" zunächst mit einer Himmalaya-Rock-Melodie (ich nenne es mal so, weil es sich anhört, als würde es von einem kleinem Mönch hoch oben auf einem Berg kundgegeben werden) ganz harmonisch eingeleitet wird, schließt sich eine große musikalische Facette an, THE MARS VOLTA schießen mir durch den Kopf (einzig allein die fast schon aufdringliche Stimme betreffend), die MANIC STREET PREACHERS und diverse New-Wave-Bands aus England.

Auch die Vorliebe für David Bowie, die er zu seiner Glamrock-Zeit empfand, macht sich teilweise noch bemerkbar. Es gibt schnellere, schon fast psychedelic-ähnliche Stücke wie "Shake", dann wieder ein Stimmungswechsel auf die Ebene von Sommerhits mit "Fires of the heart" und ein Folk-Lovesong namens "Nine".

An dieser Stelle möchte ich auf die Schrift weisen, die sich durch das ganze Cover zieht. Jedes "O", das Wort "Love" und jeder I-Punkt wurde richtig schnuckelig durch ein Herzchen ersetzt, passt irgendwie gar nicht zu den Bildern von Neil mit seinem düster-melancholischen Blick und den langen dunklen Haaren.

Zum Schluss trifft man noch auf spanische Gitarren, die über Ingrid Schubert singen und auf die endlos schräge Stimme ("Yesterd-ay-ay-ay-ay-äääyyyy"), die einen daran hindern könnte, sich das Ganze noch mal anzuhören ...

aber schön abwechslungsreich. (7)