NEGLIGENCE

Coordinates Of Confusion

Ganz ehrlich: Kaum eine andere Platte landete bei mir in den letzten Wochen öfter im CD-Schacht als „Coordinates Of Confusion“, das zweite Album der Slowenen NEGLIGENCE. Dabei ließ mich der Sticker auf der Hülle der CD, auf welchem die Platte allen Fans von TESTAMENT, EXODUS und HEATHEN angepriesen wird, ob des von mir vermuteten Größenwahns zunächst noch schmunzeln und Genrebezeichnungen wie „Happy Hardcore“ (so gesehen auf der Website der Band) wirkten mehr als verwirrend.

Nun, gleich nach dem Drücken der Playtaste herrscht Klarheit: Mit Hardcore hat die Musik von NEGLIGENCE rein gar nichts am Hut und die erwähnten auf dem Sticker getätigten Vergleiche sind absolut angebracht. Lupenreiner Bay Area Thrash Metal wird geboten, bei welchem insbesondere die mit einem progressivem Touch versehene Gitarrenarbeit allen Nachswuchsriffern (mich eingeschlossen) die Lust an ihrem Instrument vergraulen könnte.

„Wahnsinn“ ist das Einzige, was mir dazu einfällt. Das Tüpfelchen auf dem i ist jedoch Sänger Alex. Dieser vermag nämlich nicht nur stumpf rumzugrölen, sondern kann tatsächlich richtig singen.

Dabei entlockt er seiner Stimme Töne, die mitunter an Warrel Dane von NEVERMORE erinnern und welche den deftigen Thrash-Salven gut zu Gesicht stehen. Nicht unerwähnt bleiben sollte im Übrigen die Tatsache, dass die Band dieses Soundgewitter selbst produziert hat.

In der „Playlist“ dieser Ausgabe wird nach den „drei besten Platten 2010“ gefragt. Eine davon rotiert mit „Coordinates Of Confusion“ gerade zum x-ten Mal in meinem CD-Player.