Ganz schön schräg, diese Belgier. NEEDLE AND THE PAIN REACTION, ein Name, der ausgeschrieben, statt abgekürzt gehört, vor allem, wenn man das kürzlich erschienene Album "Pheromone" bereits gehört hat.
Dessen Songs sind manchmal so unbequem wie Nadeln in der eigenen Haut. Doch die Reaktion auf N.A.T.P.R.s anstrengende Disharmonien und Indierock-Exzesse ist nicht nur Schmerz. Ein gutes Gefühl ist von Anfang an da, hier sind Profis am Werk, die wissen, was sie tun.
Sie quälen den Zuhörer ein bisschen, doch immer wenn es eng wird, sind sie mit einer klasse Hookline, mit überraschender Melodiegröße zur Stelle. Die "Pheromone" locken den Zuhörer und stoßen ihn wieder fort, die Musik gebärdet sich unbeständig, teilweise sogar wild und ist doch so nah am Pop.
Diese Herangehensweise erlaubt keinen Fehlgriff, sonst klingt's wie die nicht totzukriegenden DINOSAUR JR. Aber nachdem ich Hits wie das flotte "Supermarket hero" (hör: "Supermargherita") und die POLICE-Homage "Butterfly" entdeckt habe, bin ich zuversichtlich, dass der Indierock doch noch zu retten ist.
(47:00) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Kid Dynamite
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Arne Koepke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Wolfram Hanke