Ein Album wie „Flesh Of The Dead“ ist eine gute Einführung in den Teil der B-Movie- und Horrorfilmwelt, in der sich Glenn Danzig oder Rob Zombie gut aufgehoben fühlen würden. Bei einem Song wie „Into darkness“ mit den einführenden Splatter-Movie-Sprachfetzen klingt der schleppende Doom-Sound wie aus der frühen Phase von DANZIG zu Zeiten von „Blood and tears“. Der Elvis-Impersonator lebt hier kongenial auf. Daniel Belasco aka NECROMANCERS UNION hat in seinem Soloprojekt zudem seine deutliche Affinität zur Stimmlage von Billy Idol entwickelt. Musikalisch und textlich könnten die Songs als Soundtrack für Quentin Tarantino-Filme dienen, wenn endlos Körperteile durch die Gegend fliegen und an feuchten Wänden kleben bleiben und langsam zu Boden gleiten. Manchmal ist der Sound klebrig und etwas klischeebehaftet, dann wieder hat er den Charme von Bands wie SAMHAIN und MOONSPELL. Ein Highlight wie „Pit and pendulum“ mit seinen tribalartigen Drums und dem düster-schleppenden FIELDS OF THE NEPHILIM-Basslauf, fast analog aus deren „Moonchild“ entnommen, ist eine astreine Goth-Nummer, bei der Belasco in seiner Tonlage extrem wie Billy Idol bei „Flesh for fantasy“ klingt und das hat in der Tat Qualitäten: ein Album für die Oldschool-Fraktion in Sachen Breitwand-Gothic und gefälligem Doom.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Markus Kolodziej