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NASTYJOE

Deep Side Of Happiness

Kommen die aus London? Oder Bristol? Oder Leeds? Nein, aus Bordeaux. Klingt fast so, stammt aber von der anderen Seite des Ärmelkanals. Vier ernst in die Kamera blickende Franzosen, die den Post-Punk-Sound der Stunde komplett verinnerlicht haben. Dystopische Endzeitstimmung, klirrende Gitarren, englische Texte. Alles vorhanden. Von blühenden Landschaften und Savoir-vivre keine Spur. „Deep Side Of Happiness“ ist eher der musikalische Arm des Existenzialismus. Gedanken von Autoren wie Albert Camus oder Jean-Paul Sartre schwirren durch den Raum. „Deep Side Of Happiness“ ist die zweite EP der Franzosen nach „Wann ist Nastyjoe?“ (2019), aufgenommen von Cyrille Gachet (THE DATSUNS, MARS RED SKY). Das Video zur ersten Single „Resign“ wirkt wie aus einem Vintage-Horrorfilm. Nasenbluten, Paranoia und Angst vor Geistern. Passend zum Kampf gegen die eigenen Dämonen, der rastlose Soundtrack mit einer Wand aus Gitarren. Das Spiel mit der Laut/leise-Dynamik beherrscht die Band perfekt. Die Songs sind bestens inszeniert. Keine Zeit für Langeweile, aber auch kein Platz für Glück, Zuversicht oder Freude. NASTYJOE liefern den Soundtrack unserer Tage, in denen wir von einer Krise in die nächste schlittern und es schwerfällt, noch Hoffnung auf bessere Zeiten zu schöpfen angesichts von Krieg, Klimawandel und zunehmender Verblödung.