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NÄCHSTER HALT: EGON FOREVER!

Andre Lux

Andre Lux ist als Zeichner sowas wie Billy Childish in der Musik: Schnell und rough Neues erschaffen und direkt veröffentlichen, alles paar Monate eine neue Platte respektive ein neues Buch. Mittlerweile hat der Stuttgarter den offiziellen Titel „bekanntester Strichmännchenzeichner der Welt“ (Quelle: Ox), und mit seiner Kunst, seinem Witz ist es wie mit den RAMONES: Die einen „get it“, die anderen don’t und fragen sich bei jedem Kontakt aufs Neue, was „der Scheiß“ soll, was die Leute eigentlich immer mit dem haben. Nun, ich mag den Humor, den präpubertären Witz, den scharfen Blick, die Absurdität und den Dada-Aspekt des Ganzen. Im Grunde ist das, was Andre Lux hier tut, ganz einfach: Er geht aufmerksam und beobachtend durch den Alltag, mit einem Blick (und offenen Ohren!), der sich das Unschuldig-Anarchische eines Kindes bewahrt hat. Wo „normale“ Erwachsene höchstens noch kurz zucken, wird hier die Grundlage für ein, zwei, drei Panels auf Rechenpapier gelegt. Ja, das ist bisweilen banal, das ist auch mal derbe, aber nie peinlich im Sinne eines Mario Barth, nie billige Strichmännchen-Comedy, nie zotig. Das hat auch was von „Art brut“, von Robert Crumb, und ich mag es, dass meine Reaktion hier von einem spontanen Loslachen, einem grinsenden Kopfschütteln bis zum Schlag mit der flachen Hand gegen die Stirn reichen. Meine einzige Sorge ist, dass ich mal einen Alptraum habe, in dem ich quasi wie im Film „Being John Malkovich“ im Hirn von Andre Lux lande und fortan die Welt durch seine Augen sehe. Könnte sein, dass ich mich dabei tot lache oder mindestens regelmäßig einnässe. Wer sich an dieser Stelle immer noch fragt, wovon ich eigentlich rede: siehe Seite 4 in jedem Ox.