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MYRKUR

Folkesange

Als Amalie Bruun aka MYRKUR 2014 via Relapse die Bühne betrat, wurde sie für ihren Black Metal mit Elfengesang belächelt und auch ich brauchte bis zu ihrem dritten Album „Mareridt“ 2017, um mich mit ihrem Schaffen anzufreunden. Und dieses schwankte zumindest als MYRKUR bisher zwischen harschem Black Metal und Folk, die recht nahtlos Hand in Hand gingen. „Folkesange“ ist nun komplett an Folk gegangen und bietet, anders als das düstere „Mareridt“, entspannte positive und rein akustisch reichhaltig instrumentiert umgesetzte Songs und damit einen Weg, den vor Jahren ULVER mit „Kveldssanger“ oder mit elektrischer Unterstützung STORM auf „Nordavind“ gegangen sind. Was bei jenen funktionierte, funktioniert auch hier, wobei Amalie Bruun eigene Songs vertont und nicht auf echte Traditionalisten zurückgreift, diese aber perfekt imitiert. Ihre Stimme ist betörend, aber wie der Kollege Kirsch sinngemäß schrieb, „weit weg von anderen Trällerelsen“. Am ehesten erinnert sie mich noch an Kari Rueslåtten, die auf ähnliche Art mit Zerbrechlichkeit verzaubern kann. Ob bei der Wandlung die Geburt ihres ersten Kindes eine Rolle spielt? MYRKUR bejaht das zumindest, also keine sexistische Interpretation meinerseits.