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MY RIOT

Roger Miret, Jon Wiederhorn

Auch wenn der Titel des Buches entsprechende Befürchtungen wecken könnte: Roger Miret stilisiert sich in seiner zusammen mit Jon Wiederhorn fesselnd geschriebenen und leicht zugänglichen Autobiografie weder zum Helden, noch geriert er sich als Opfer der Verhältnisse, in denen er lebte.

Miret gewährt ebenso intime wie erschütternde Einblicke in sein Leben. Schonungslos gegen sich selbst und seine LeserInnen berichtet er über die Tristesse und das Elend seines Alltags als Heranwachsender im Ghetto von New Jersey.

Eindringlich schildert er die brutale Gewalt, die er erfahren hat, zu Hause und in den Straßen der Lower East Side. Das selbstzerstörerische gesellschaftliche Klima, das Mirets persönliche Welt in Trümmern legt, wird dabei nahezu spürbar.

Er zeichnet nach, wie sein Leben als Erwachsener zunehmend aus der Bahn geriet und er sich schließlich im Gefängnis wiederfand. Miret berichtet aber auch von seinem steten Aufbegehren gegen seine Tendenz zur Selbstzerstörung und gegen die Verhältnisse, die ihn zum Punk werden ließen.

Und natürlich erzählt Miret anekdotenreich und pointiert seine subjektive Geschichte des New York City Hardcore, der ihm, so mein Eindruck, schließlich das Leben gerettet hat. Dabei bezieht er bemerkenswert eindeutig politisch Stellung.

AGNOSTIC FRONT werden zum Fixpunkt in Mirets Leben. Hierher kann er nach den vielen weiteren im Buch geschilderten Tiefschlägen, die das Leben noch für ihn bereit halten sollte, immer wieder zurückkehren und neue Kraft schöpfen.

Mirets Autobiografie überzeugt, weil sie glaubhaft ist, weil sie beim Lesen unter die Haut geht und umfassend informiert, auch wenn man manches schon an anderer Stelle gehört oder gelesen hat.