Sie wird geliebt und gehasst – Jenny Woo polarisiert innerhalb der Skinhead-Szene und genau das macht sie sehr sympathisch. Sich als junge Frau mit Akustikgitarre vor betrunkenen Glatzen zu positionieren und Songs mit Gefühl, Herz und Verstand zu spielen, finde ich einfach nur klasse, und dass sich wohl weltweit ständig irgendwelche Idioten das Maul über sie und ihren Sound zerreißen, zeigt, dass sie angekommen ist.
Angekommen in einer Szene, bei der ich manchmal das Gefühl habe, von mehr Spießern umgeben zu sein als in der Gesellschaft, die ich so verachte. Die ersten sieben Songs sind mit ihrer russischen Backing-Band aufgenommen (Jenny arbeitet momentan in Moskau, soviel ich weiß) und ich finde ihre Stimme dabei einen Zacken schärfer, als mit der Akustikgitarre begleitet.
Auch die Akustik-Songs suchen in der Oi!-Szene ihresgleichen, denn mir fällt gerade keine Band ein, die Ähnliches macht. „Apart from the crowd“ ist für mich der beste Song der Platte! Hervorzuheben sind eigentlich auch ihre Texte, ich mag den Pathos und die Leidenschaft.
Da geht noch mehr.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Sebastian Walkenhorst
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Lars Weigelt