Eigenes Bier, eine Hörspielreihe, großartige Videos. Die MUTANT REAVERS sind ein Gesamtkunstwerk. Veröffentlichung Nr. 4 der Kieler – schlicht „Monster Punk“ betitelt – greift den herrlich trashigen Faden der Vorgänger auf und ist gleichzeitig der bisherige Schaffenshöhepunkt. Geboten wird, wie sollte es anders sein, Horrorpunk, der sich an den Klassikern orientiert, und das Ganze mit etwas Metal würzt, wie das Basssdrum-Getackere in „New dimensions“ belegt. Damit sind die MUTANT REAVERS näher an der „Famous Monsters“-Phase der MISFITS als an deren Frühwerk. Aber meiner Meinung nach, ist das erwähnte Album ohnehin besser als sein Ruf. Auf „Monster Punk“ gehen die MUTANT REAVERS angenehm gereift an die Songs heran. Alles wirkt kompakter, der Gesang ist deutlich vielseitiger und melodischer als auf den Vorgängern (zum Beispiel bei „Gallow’s hill“). Zwischen dem schleppenden „Bonfire“ und dem zu Beginn fast schon zu gut gelaunten, aber dennoch großartigen „Return of the ghouls“ loten die vier die Bandbreite angenehm aus. Fast schon versteckt am Ende der Platte dann ein weiteres Highlight: Der „Medusa twist“ mit einer angenehm-düsteren Achtziger-Deathrock-Note und schön unterkühlten Keyboards (die dürfen aber gern etwas lauter). Mehr davon!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Michael Schramm
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Michael Schramm
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Michael Schramm