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MULHOLLAND FALLS - NACH EIGENEN REGELN

Mit seinem Spielfilmdebüt „Die letzte Kriegerin“ hatte der neuseeländische Filmregisseur Lee Tamahori 1994 ein niederschmetterndes Drama über häusliche Gewalt in einer Maori-Familie gedreht und thematisierte dabei ebenfalls die Ausgrenzung der Maori in der neuseeländischen Gesellschaft. „Die letzte Kriegerin“ ebnete ihm den Weg nach Hollywood, bis hin zum 20. James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ von 2002. Wirklich überzeugend war aber keiner seiner Film mehr, den Tamahori nach „Die letzte Kriegerin“ drehte – darunter die miese Philip K. Dick-Adaption „Next“ oder „xXx 2 – The Next Level“ –, an dessen ebenfalls sehr guter Fortsetzung „What Becomes Of The Broken Hearted?“ von 1999 er nicht mehr beteiligt war. Rückblickend erweist sich sein Hollywood-Einstand „Mulholland Falls“, der hierzulande unter dem Titel „Nach eigenen Regeln“ vermarktet wurde, als gar nicht so schlecht. Der wurde schon einige Male auf DVD veröffentlicht, jetzt gibt es eine weitere Neuauflage (laut Cover eine „remastered Edition“ – in den USA erschien er schon vor längerer Zeit auf Blu-ray) in ordentlicher Qualität, allerdings ohne erwähnenswertes Bonusmaterial. Tamahori gelang dabei eine visuell recht ansprechende, ruppige Mischung aus Polanskis „Chinatown“ und James Ellroys Roman „Die schwarze Dahlie“ beziehungsweise Brian De Palmas Verfilmung, mit einer interessanten Besetzung, darunter Nick Nolte, Chris Penn, Jennifer Connelly, Chazz Palminteri, Treat Williams, John Malkovich, Daniel Baldwin und Melanie Griffith. Die in den 1950er Jahre in Los Angeles angesiedelte Geschichte um den Mord an einer jungen Schauspielerin, den Nolte als FBI-Agent aufklären soll, verwob Tamahori auf interessante Weise mit einer politischen Verschwörung im Zusammenhang mit den damaligen Atombombentests des US-Militärs in Nevada.