MR. MAJESTYK

Bis Mitte der Siebziger war Charles Bronson eigentlich immer ein Garant für hochwertiges Actionkino, seien es Western oder Thriller, bis dessen Karriere dann nach EIN MANN SIEHT ROT leider eine stetige Abwärtskurve beschrieb.

Richard Fleischers (für Klassiker wie JAHR 2022… DIE ÜBERLEBEN WOLLEN und DIE PHANTASTISCHE REISE verantwortlich) MR. MAJESTYK entstand im selben Jahr wie Bronsons Selbstjustiz-Kultstreifen und zeigt den charismatischen Darsteller noch mal von seiner besten Seite.

Bronson spielt darin den Vietnamkriegsveteran Vince Majestyk mit etwas unrühmlicher Vergangenheit, der inzwischen Melonenfarmer geworden ist und eigentlich nur in Frieden seine Ernte einfahren will.

Doch ein sleaziger Kleinganove, der Majestyk erfolglos irgendwelche unerfahrenen Landstreicher als Melonenpflücker andrehen will, sorgt dafür, dass dieser sich plötzlich wegen angeblicher Körperverletzung im Gefängnis wiederfindet und wenig später dann auf der Flucht, zusammen mit dem finsteren Auftragskiller Frank Renda (Al Lettieri aus DER PATE und Peckinpahs THE GETAWAY).

Renda sollte eigentlich von seinen Männer befreit werden, befindet sich aber nun in der Gewalt von Majestyk, der einen speziellen Deal mit der Polizei im Sinn hat. An dieser Stelle nimmt Fleischers Film dann eine recht überraschende Wendung, denn MR.

MAJESTYK ist nicht etwa eine weitere Variation des Schemas „Unschuldiger der Flucht“, sondern entwickelt sich schließlich zu einem tödlichen Duell zwischen dem toughen Melonenfarmer und dem Auftragskiller.

Basierend auf dem Drehbuch von Elmore Leonard gelang Fleischer hier einer dieser für die Siebziger typischen moralisch eher ambivalenten Thriller, der geschickt die Waage hält zwischen ruppigen Actionszenen und cleverer, leicht sozialkritisch gefärbter Story.