In seinem letzten, 1979 gedrehten Film „Ich, Tom Horn“ spielte Steve McQueen Thomas „Tom“ Horn Jr., eine der legendären Gestalten der amerikanischen Pionierzeit, der 1903 gehängt wurde, weil er angeblich den 14-jährigen Sohn eines Schaffarmers aus dem Hinterhalt ermordet hatte.
Allerdings beschränkt sich „Ich, Tom Horn“ auf die letzten Jahre von Horns Lebensgeschichte – eine Texttafel zu Beginn des Film klärt den Zuschauer kurz darüber auf, wer dieser Mann eigentlich war.
Denn der Films setzt erst um 1900 ein, als Horn von wohlhabenden Viehbaronen engagiert wurde, um Jagd auf Viehdiebe zu machen, die das selten überlebten. Wie man annimmt, wollten die Viehbarone ihren allzu fleißigen Killer irgendwann wieder loswerden und schmiedeten ein Komplott gegen Horn, der schließlich in einer fragwürdigen Gerichtsverhandlung wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde.
Bereits ein Jahr vor „Ich, Tom Horn“ inszenierte Jack Starrett (Deputy Sergeant Arthur Galt aus „Rambo“ und Regisseur des skurrilen Biker-Films „The Losers“), basierend auf einem Drehbuch von William Goldman („Der Marathon-Mann“) und mit David Carradine und Richard Widmark in den Hauptrollen, den TV-Zweiteiler „Mr.
Horn – Sein Weg zum Galgen“ (auch bekannt als „Scouts“), der Horns Lebensgeschichte umfassender darstellt. Und so geht es im ersten Teil um Horns Tätigkeit als Kundschafter für die United States Army bei der Suche nach dem Apachen Geronimo.
Bei Pidax erschien dieser bisher nur auf VHS erhältliche originelle und spannende Fernsehfilm auf DVD, leider nur in mittelmäßiger Qualität. Horn scheint auch das Vorbild für die Figur Nathan D.
Champion in Michael Ciminos Film „Heaven’s Gate“ über den „Johnson County War“ (wo auch Horn beteiligt war) gewesen zu sein, ebenso wie für Burt Lancasters Rolle als Kundschafter in Robert Aldrichs „Keine Gnade für Ulzana“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Thomas Kerpen