Angefangen hatten MOTT THE HOOPLE aus Herefordshire 1969 als Hardrock-Band, bald aber wendete sich die Truppe um den charismatischen Sänger Ian Hunter nach diversen Umbesetzungen dem Glamrock zu, und nachdem die ersten vier Alben nicht gerade Topseller gewesen waren, änderte sich das 1972 mit „All The Young Dudes“.
David Bowie war als Fan der Band daran nicht unschuldig: Als er von der drohenden Auflösung hörte, bot er ihnen seinen Song „Suffragette city“ an, die Band entschied sich schließlich für den auch als Albumtitel dienenden „All the young dudes“ – und der klingt „überraschenderweise“ so, als handle es sich um eine Nummer von „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“.
Das „All The Young Dudes“-Album wurde ein Hit und bis ab 1976 dann Punk sein stacheliges Haupt erhob, waren Glamrock und sein versoffener Kumpel Pubrock Großbritanniens Beitrag zur Aufstachelung rebellischer Heranwachsender in der westlichen Welt.
Im Vergleich zum nur vier, fünf Jahre jüngeren Punkrock klingt der Glamrock von MOTT THE HOOPLE – wohl weil er seitdem nicht ständig reproduziert wurde – für heutige Ohren wesentlich angestaubter, doch wer sich für musikalische Stammbäume interessiert und gerne bis zu den Wurzeln vordringt, sollte sich mit dem wohl besten Album der Band um Ian Hunter auseinandersetzen, die sich kurz vor Beginn des Punkrock-Booms 1974 im Streit trennte (und später in anderer Besetzung weitermachte).
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Joachim Hiller
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