MOTORAMA-Mastermind, Sänger und Gitarrist Vladislav Parshin ist ein Virtuose in Sachen klanglicher Reduktion mit maximal emotionalem Effekt. Die „Strenge“ und dunkle Geradlinigkeit in seinen Songs hat einst bei Post-Punk angefangen und sich auf dem fünften Album der russischen Formation zu einer klanglichen Qualität entwickelt, die man in Teilen auch etwa bei „Darkest dreaming“ von David Sylvian hört.
Die Songs wirken filigraner und mitunter mag man Einflüsse von Krautrock heraushören, dann wieder driften sie in Richtung Pop Noir in Moll im flächigen Synthiegewand und mit mechanisch anmutenden Drums, wie beim Song „This night“.
Einige der zehn Songs könnten Teil eines Soundtracks für einen Film Noir von Jean-Luc Godard sein. Die mitunter beklemmende Phase von MOTORAMA scheint vorbei. Wenn man aber gerade diese favorisiert, bleibt einem noch weiter das Nebenprojekt von Vladislav Parshin in Gestalt von UTRO, hier hat Licht weiterhin keine Chance in den Songs.
„Many Nights“ brilliert nicht zwingend mit einem komplett neuen Sound, bleibt aber unverwechselbar MOTORAMA und rückt das Trio ein wenig an die schottische Formation JOSEF K oder an SAD LOVERS AND GIANTS heran, die in den Achtziger Jahren einen ähnlichen Sound spielten.
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