MOTHER’S DAY

1980 drehte Charles Kaufman, der Bruder von Troma-Gründer Lloyd Kaufman, zu Splatter-Hochzeiten MOTHER’S DAY, der seit Mitte der Achtziger in Deutschland beschlagnahmt ist. Darin verwandelt sich der Campingtrip dreier Freundinnen in einen Albtraum, als sie zwei abartigen Hillbilly-Punks in die Hände fallen, die zusammen mit ihrer geisteskranken Mutter in den Wäldern leben.

Eine geschmacklich fragwürdige Mischung – selbst für Troma –, bei der die überlebenden zwei Frauen schließlich im Rambo-Look blutige Rache üben. Was sich auf dem Papier drastisch anhört, ist handwerklich eine mittelprächtig umgesetzte schwarze Komödie, die man nicht wirklich ernst nehmen darf.

Roger Ebert schrieb dazu damals: „The question, of course, of why anybody of any age would possibly want to see this film remains without an answer.“ Eine Frage, die man sich bei vielen Filmen dieser Art stellen kann, etwa auch der SAW-Reihe, für deren Teile II, III und IV Darren Lynn Bousman verantwortlich ist, und der auch das Remake von MOTHER’S DAY gedreht hat.

Im Gegensatz zu den überstylischen SAW-Filmen visuell eine recht konventionelle Angelegenheit. Was das Remake mit dem Original zu tun hat? Bis auf den Umstand, dass Troma zum Teil daran beteiligt war, nichts! Bousman machte aus dem Backwoods-Horror einen ruppigen „Home Invasion“-Thriller, in dem es zu einer blutig verlaufenden Familienzusammenführung kommt, als drei Brüder nach einem Bankraub ihr altes Heim aufsuchen, in dem Mutter und Schwester allerdings schon längst nicht mehr wohnen.

Die FSK drückte dabei diesmal ein Auge zu, vielleicht weil die tolle Rebecca De Mornay in der Rolle der Mutter dem Ganzen eine überzeugende psychologische Dimension verleihen konnte. Eine angenehm solide Angelegenheit, aber in Sachen Remake ziehe ich doch THE LAST HOUSE ON THE LEFT vor.