MOSS

Sub Templum

Deep - deeper - MOSS! Wer braucht schon einen Bass, wenn die Gitarre so weit runter gestimmt werden kann, dass allein ein bloßer Anschlag reicht, um stabil geglaubte Fundamente ins Wanken zu bringen? Ja, das britische Trio MOSS liebt niederfrequente Töne genau so sehr wie es SUNN O))) tun, ist dabei aber näher an "richtiger" Musik als die Mönchskuttenträger.

Wobei sicherlich nicht wenige Menschen auch "Sub Templum" nicht in der Nähe von dem sehen mögen, was sie als Musik definieren. Dafür ist MOSS' zweites Album wohl auch ein Stück weit zu extrem.

Trotz der die ultratiefen, monotonen Gitarrenriffs permanent begleitenden Drums und des Gesangs, oder besser: des winselnden Geschreis, überschreiten die vier Stücke auf "Sub Templum" zu oft die Grenze zwischen brutalstem, minimalistischen Doom und puren Drone-Sounds, als dass es Menschen mit "normalen" Hörgewohnheiten ertragen wollen.

Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass es MOSS mit dem über 35 Minuten langen, in drei Akte unterteiltem "Gate III: Devils from the outer dark" gelingen könnte, selbst dem Genre durchaus zugeneigten Menschen, in entsprechender Lautstärke gehört, körperliche Schmerzen zuzufügen.

Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen, respektive der am Phänomen Interessierte vom wahren Liebhaber musikalischer Ultra-Brutalität. (9)